Simon Sauerbier zum Thema Windkraft und Stromtrassen

Fragen Fuldaer Zeitung v. 27.11.2014
Herr Volker Nies

1. Wie sehen Sie das Thema Windkraft grundsätzlich?

Wir befinden uns in einem wichtigen Umbruch. Funktionieren können nur akzeptierte, dezentral beherrschte Lösungen, von denen die Bürgerinnen und Bürger profitieren können.  Dafür muss man sich Zeit lassen.
Windkraft rechnet sich für Burghaun nicht und wird mehrheitlich nicht akzeptiert.
Als unabhängiger und parteiloser Kandidat bin ich nur den Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet und stehe hinter dem Beschluss der Gemeindevertretung: Keine Windkraftlagen auf dem Gebiet der Marktgemeinde Burghaun. Denn: Mit den Verkehrswegen Bundesautobahn A7, B27, Bahnstrecken, Salz- und Gasleitungen sowie vorhandener Stromtrassen hat die Marktgemeinde Burghaun ihren Beitrag für die Infrastruktur in Hessen geleistet.

2. Wie bewerten Sie die Belastung von Burghaun durch die Windkraftflächen?

Die Belastung für Burghaun ist vollkommen unverhältnismäßig und inakzeptabel – zumal bei vorherrschend mäßigen Windlagen.

Die Ausgangslage: 15 % der gesamten Windvorrangfläche des Landkreises Fulda liegen in der Marktgemeinde Burghaun. Nicht mitgerechnet, die Flächen, die im angrenzenden Landkreis Hersfeld-Rotenburg direkt im Anschluss ausgewiesen werden. An der Stelle, wo Flächen wegen Umzingelung zwischen der 1. und 2. Offenlegung in der Marktgemeinde Burghaun zurückgenommen wurden, werden an anderer Stelle der Marktgemeinde neue Flächen aus den Suchgebieten zu Vorranggebieten erklärt. Das heißt, man bleibt in der Marktgemeinde Burghaun, nur sind jetzt mehr Ortsteile, speziell Rothenkirchen und Steinbach betroffen.

Die Wirkung: In Verbindung mit den geplanten Korridoren der SüdLink-Trasse und der möglichen Trasse der Wechselstromleitung Mecklar-Grafenrheinfeld ist die Marktgemeinde Burghaun als Wohnstandort mit Lebensqualität nicht mehr zu entwickeln. Uns wird hier buchstäblich die Luft abgedrückt!

3. Was würden Sie im Fall Ihrer Wahl in dieser Sache tun?

Wir als Gemeinde haben nur wenige Trümpfe in der Hand. Die Flächeneigentümer sind ganz wichtig und gilt es  mitzunehmen, dass nicht nur einseitige Informationen von Seiten der Windindustrie an sie herangetragen werden.

Regel Nummer eins lautet: Es darf nichts Hals über Kopf unterschrieben werden! Das gilt bei Flächen für Windkraftanlagen, Trassenleitungen und möglichen Zuwegungen.

Ich stehe für Transparenz, Dialog, Koordination und vor allem Zuarbeit:

Ich unterstütze nicht nur die Bürgerinititativen im Kiebitzgrund bei Windkraft und Südlink-Trasse, ich stehe genauso auf der Seite der anderen betroffenen Ortsteile wie Hünhan oder jetzt neu Steinbach und Rothenkirchen. Ich werde den gemeindlichen Gremien und den BIs mit Beratung und Kommunikation mit dem Regierungspräsidium in Kassel zur Verfügung stehen und den Dialog mit allen Beteiligten unterstützen. Notfalls müssen wir auch hier Geld in die Hand nehmen und entsprechenden Rechtsbeistand suchen, um diese uns jetzt drohende Kulisse abzuwenden. Am Ende bleibt uns mit dem Instrument der Flächennutzungsplanung noch ein – wenn auch kleines – Steuerungselement in der Feinplanung. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Landesentwicklungsplan in Hessen auf bayrischen Standard für Abstände geändert wird. Das heißt: Anlagenhöhe x 10 = Abstand. Dadurch würden die Abstände zur Wohnbebauung auf über 2.000 m anwachsen und es wären erheblich weniger Windvorrangflächen in Burghaun möglich!

Mir liegt unsere Gemeinde und unsere Zukunft am Herzen. Ich werde mich zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger von Burghaun einsetzen! Ich möchte Bürgermeister für alle sein!

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