Burghaun informiert sich

Am Freitagabend platzte das Don-Bosco-Haus in Burghaun aus allen Nähten. Stühle wurden geschleppt, Bänke aufgestellt, die Zuschauer drängten sich um die Sitzreihen. Simon Sauerbier stellte sich als Kandidat zur Bürgermeisterwahl am 30. November 2014 vor und nahm zu Fragen von Moderator Steffen Reith und aus dem Publikum Stellung. Für diejenigen, die an dieser Vorstellungsrunde nicht teilnehmen konnten, lesen Sie hier einige prägende Auszüge aus der Veranstaltung:

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Rundumblick in den voll besuchten Saal

Steffen Reith: Herr Sauerbier, was hat Sie bewogen, für das Bürgermeisteramt in Burghaun zu kandidieren?

Simon Sauerbier: Für mich handelt es sich beim Amt des Bürgermeisters um das anspruchvollste und wichtigste Amt in einer Gemeinde. Nach intensiver Beratung mit meiner Familie habe ich mich in dieser besonderen Situation bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen. Mut dazu haben mir die positiven Erfahrungen und Rückmeldungen aus meiner Vorstandstätigkeit in der Energiegenossenschaft gemacht. Ich habe Freude daran, meine Heimatgemeinde zusammen mit anderen nach Vorne zu bringen und zukunftsfähig zu machen. In der Marktgemeinde Burghaun ist viel dafür getan worden, dass wir hier noch vieles in eigenen Händen halten können. Auch wenn es mit demografischem und technischem Wandel eine echte Herausforderung werden wird, bin ich überzeugt davon, dass man es gemeinsam schaffen kann. Dazu ist es aber unabdingbar, das Schubladendenken zu überwinden und für neue Denkmuster offen zu sein. Und genau dafür stehe ich mit meiner Person.

Steffen Reith: Wie sehen Sie sich selbst, was zeichnet Sie Ihrer Meinung nach aus?

Simon Sauerbier: Ich denke, ich bin ein Familienmensch, der nicht in Schubkästen denkt, der jeden Tag aufs Neue „Ja“ sagt, der Freude am Kontakt mit Menschen hat. Für neue Ideen, Meinungen und Fragestellungen offenzusein, ist für mich sebstverständlich. Mit meiner Person bringe ich Voraussetzungen mit, die man für das Amt des Bürgermeisters braucht: aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen, meiner technischen und kaufmännischen Ausbildung, weiß ich, dass Probleme offen und im Team leichter zu lösen sind. Ein gewisses Maß an Kreativität und letztlich mentaler Robustheit sind hier sicherlich zusätzlich hilfreich. Mein persönlicher Anspruch ist es Dinge tatkräftig anzugehen und zusammen zu lösen.

Steffen Reith: Sie haben an den unterschiedlichsten Orten gearbeitet. Trotzdem sind Sie in die Heimat zurückgekehrt. Was war der Grund für diese Entscheidung?

Simon Sauerbier: Schon während meines Zivildienstes in Israel bin ich mit Problemen der Dritten Welt konfrontiert worden, ganz spannend war meine Zeit in Schottland im Rahmen meines Studiums in Karlsruhe. Genauso wichtig sind die Erfahrungen, die ich aus meinen beruflichen Stationen in Stuttgart, München, Frankfurt, Coburg und Fulda mitbringe. Für uns war schon immer klar, wir gehören hier her, weil unsere Familien, unsere Freunde hier wohnen, weil wir hier groß geworden sind und weil wir auch ein Stück weit stolz auf unsere Heimat sind.

Hier haben Generationen Dinge mit Sinn und Verstand aufgebaut. Hier kann man sich zusammen mit anderen entfalten. Man kann aber auch einfach gemeinsam die Seele baumeln lassen. Hier kann man Familie leben! Der Gedanke, dass das in Zukunft auch unsere Kinder so vorfinden, finden meine Frau und ich toll.

Damit war das Ziel zurück klar – der Weg aber nicht einfach! Aber mit hochgekrempelten Ärmeln, Mut und Geschick hat es geklappt. Das macht uns glücklich!

Steffen Reith: Sie haben eine sehr gute Ausbildung. Die Tätigkeit als Bürgermeister in Burghaun wird mit sehr viel Arbeit und vielen Unwägbarkeiten verbunden sein. Könnten Sie ihr Geld in anderen Bereichen nicht leichter verdienen?

Simon Sauerbier: Das Gehalt steht für mich nicht im Vordergrund. Meine Tätigkeit als Risikomanager bei der VR-Bank Fulda, die dankenswerter Weise viel Verständnis für die Kandidatur aufbringt, ist einfach ein toller Job.

Die Kandidatur bedeutet für uns als Familie und mich ein großes Risiko, was mit dem öffentlichen Dienst nicht vergleichbar ist, aber ich sehe es als ganz wichtig an, dass auch Menschen aus der freien Wirtschaft mit jungen Familien ihr Wissen und Können für ihre Gemeinde einbringen.

Für mich ist das eine Weichenstellung. Wir haben uns entschieden und meine Familie und ich stehen zu 100% dahinter.

Burghaun hat viele Chancen und Potenziale, die uns in eine starke wirtschaftliche Situation bringen, aus der man solide die Zukunft gestalten kann und das auch im Kleinen, Feinen – ohne dabei die unbedingt notwendige Wirtschaftlichkeit der Kommune zu vergessen. Und das kann ich aus der Ferne für meine Heimat nicht erreichen. Da gilt es hier nachzudenken, zusammenzustehen und die Ärmel hochzukrempeln. Die Politik interessiert oftmals nur die großen Räder. Die Kleinen hat da niemand so richtig im Blick, weil das zu anstrengend ist. Und dann wundert man sich, dass irgendwann das System lahmt…

Beispielsweise bringt es mich beim Thema Breitband in Rage, wenn Menschen, die selbst ihre Emails aus eigenem Unvermögen von ihrer Sekretärin ausdrucken lassen, entscheiden, dass langsames Internet für den ländlichen Raum gut genug sei.

Steffen Reith: Wie wollen Sie denn künftig ihre Ziele in Burghaun erreichen.

Simon Sauerbier: Mein Blick geht ganz klar nach vorne. Natürlich müssen wir die Stärken Burghauns zur Konsilidierung nutzen, um solide gestalten zu können. Wir haben eine hohe Lebensqualität bietende Gemeinden. Entscheidend ist es aber diese Chancen und Potentiale zu erkennen und zu aktivieren. Wir sollten selbstbewußt nach vorne blicken, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir das können. Wir haben die Menschen, die das können. Dazu gehört Initiative, Weitsicht, Vernetzung und der Wille aufeinander zuzugehen! Getreu dem Motto:

ZUSAMMEN mehr erreichen!

Steffen Reith: Was haben Sie sich für den Wahlkampf vorgenommen?

Simon Sauerbier: Für die Demokratie ist es grundsätzlich gut, die Wahl zwischen mehreren unterschiedlichen Kandidaten zu haben. Das ist in Burghaun der Fall. Für meine Person möchte und erhoffe ich mir einen fairen Wahlkampf sowie eine hohe Wahlbeteiligung.

Ich passe in keine Norm und daher möchte ich mich nicht in einen Schubkasten einordnen lassen. Das gilt es für mich auch zu zeigen! Ich bin für jede ehrliche Unterstützung dankbar und als unabhängiger Kandidat auch auf Ihre Rückendeckung angewiesen.

Ich will Ihre Meinung, Ihre Ideen, Ihre Fragen! Gehen Sie auf mich zu – ich werde es ebenso machen. Ich bin hier – ich laufe nicht weg!

Frau V. /Frau H.: Für das Nahwärmeprojekt in Schlotzau ist von einer Bürgschaft der Gemeinde die Rede, wie sehen Sie das?

Simon Sauerbier: Eine gemeindliche Bürgschaft ist kein Kredit, wie es immer wieder angedeutet wird. Es handelt sich lediglich um eine Absicherung eines Projektes, das letztendlich der Gemeinde zugute kommt. Das Nahwärmeteam wird einen entsprechenden Antrag stellen, über den die Gemeindevertretung dann beraten und beschließen wird.

Herr B.: Wie sieht es mit der U3-Betreuung in der Gemeinde Burghaun aus?

Simon Sauerbier: Das ist für uns ein sehr aktuelles Thema mit einer Tochter, die vormittags von einer Tagesmutter betreut wird und die im Oktober ein Geschwisterchen erwartet. Das Konzept mit Tagesmüttern und einem Angebot für die Kleinsten im Kindergarten Großenmoor funktioniert in der Marktgemeinde vorbildlich, und so soll es auch bleiben.

Herr R.: Wie stehen sie als Vorsitzender der Energiegenossenschaft zum Thema Windkraft?

Simon Sauerbier: Ziel der Energiegenossenschaft ist es, Strukturen für die Gemeinschaft zu schaffen, um dezentrale Zukunftsprojekte in der Gemeinde realisieren zu können und das unter Beteiligung möglichst vieler Menschen.

Wir machen Zukunftsprojekte, die grundsätzlich mindestens drei Kriterien erfüllen müssen:

  1. Projekte müssen uns weiterbringen und wirtschaftlich sein,
  2. sie müssen der regionalen Wertschöpfung dienen und
  3. besonders wichtig: in Einklang mit Mensch und Natur stehen.

Windkraft und besonders die Südlink-Trasse erfüllen heute keines dieser Kriterien.

Selbstverständlich haben wir uns 2012 mit der Thematik auseinander gesetzt, weil es fahrlässig gewesen wäre, dies den Konzernen zu überlassen. Denn: Ansonsten wäre die Marktgemeinde Burghaun schnell vollkommen fremdbestimmt – ohne jegliche Einflussnahme. Nur hinstellen und dagegensein hilft nicht weiter. Man muss die Prozesse verstehen, um sie gegebenenfalls umleiten zu können, um den Schaden für Mensch und Natur abzuwenden

Wir machen regionale Zukunftsprojekte, die zu uns passen, von uns akzeptiert sind und uns weiterbringen.

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Ein Kommentar

  1. Herr Sauerbier ist der Einzige der drei Kandidaten, der die Gemeinde Burghaun wirklich voranbringen kann. Durch seine umfassende Tätigkeit in der freien Wirtschaft und sein bisheriges ehrenamtliches Engagement (Nahwärmeprojekt Schlotzau und Bürgersolarpark Rothenkirchen) ist er den beiden anderen Kandidaten mit Know-how und tatkräftigem Einsatz um Meilen voraus! Er hat verstanden, dass sich die Menschen von Großkonzernen und der Weltpolitik unabhängig machen müssen. (Man bedenke nur die Situation zwischen der Ukraine und Russland bzgl. der Versorgung mit Gas.) Burghauner, nutzt die Chance und wählt Simon Sauerbier zum Bürgermeister!

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